Natürlich funktioniert Fundraising für Menschen mit einer Behinderung auch, indem man Mitleid erweckt. Aber tut man blinden und sehbehinderten Menschen wirklich einen Gefallen, wenn man sie als bemitleidenswerte Menschen darstellt?
SZBLIND hat eine andere Vorstellung von Fundraising und Spinas Civil Voices die Idee dazu: Statt Mitleid soll auf charmante Weise Respekt (und vielleicht sogar ein bisschen Bewunderung) für die aussergewöhnlichen Fähigkeiten und die Hilfsbereitschaft von blinden Menschen erweckt werden. Denn wer nicht sehen kann, hat dafür meist spitzere Ohren oder eine feinere Nase – und kann damit anderen Menschen eine Hilfe sein.
Ab 2006 erscheinen unter dem Motto «Wir Blinden helfen gerne, wenn wir können. Bitte helfen Sie uns auch.» Inserate mit speziellen Tipps von Menschen ohne Augenlicht. In TV-Spots helfen Blinde Sehenden aus kniffligen Situationen. Und auch im Direkt Marketing spielen ihre besonderen Begabungen und die Welt der Gerüche und Töne immer wieder eine wichtige Rolle.
Der neue Ansatz ermöglicht seit vielen Jahren erfolgreiches Fundraising. Und darüber hinaus trägt er massgeblich zu einer inklusiveren Wahrnehmung der Menschen mit einer Sehbehinderung bei. Auch die aktuelle Plakatkampagne ist darum eine augenzwinkernde Einladung dazu, sich in die Sinneswelt blinder Menschen einzufühlen.